Für ArcelorMittal ist die Dekarbonisierung der Stahlherstellung ein zentrales Zukunftsthema, welches das Unternehmen seit einiger Zeit verfolgt. Um bereits bis 2030 klimaneutral zu produzieren, gibt es am Standort Duisburg bereits konkrete Pläne für die Transformation des Werks. Zur Umsetzung des Projektes sind allerdings Hürden zu meistern, welche ArcelorMittal nicht alleine überwinden kann. Öffentliche Fördermittel, wettbewerbsfähige Energiepreise und der beschleunigte Aufbau einer Infrastruktur zur Nutzung grünen Stroms sind hier dringend erforderlich.
Bereits vor fast zwei Jahren hat das Unternehmen die Förderanträge beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gestellt, die von der Europäischen Kommission bewilligt werden müssen. Bislang liegt keine Zusage zur Förderung des Vorhabens vor, das einen kompletten Technologiewechsel der Herstellungsweise erfordert. Aktuell überarbeitet das BMWK das bisherige Förderprogramm, um grünes Licht aus Brüssel auf Grundlage des neuen Förderprogramms zu bekommen.
Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie in Nordrhein-Westfalen, besuchte den Standort, um vor Ort mit den Verantwortlichen über die nächsten Schritte zu diskutieren und mehr über die Transformationspläne zu erfahren.
„Wir haben ein klares Ziel vor Augen, um unsere Produktion klimaneutral für die Zukunft zu gestalten. Aber damit wir unsere Zeitplanung einhalten können, benötigen wir nun sehr dringend die Zusage für die finanzielle Unterstützung wie auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung unseres Vorhabens“, erklärt Lutz Bandusch, Vice President und Chief Technology Officer von ArcelorMittal Europe - Long Products.
Aus Anlass des Besuchs der Ministerin hatten Betriebsrat und IG Metall eine Kundgebung mit den Beschäftigten auf dem Werksgelände organisiert.
„Damit die Zukunft der Mitarbeitenden unseres Werks gesichert ist, muss sofort gehandelt werden. Andere Stahlhersteller haben bereits Zusagen für ihre Projekte erhalten, jetzt müssen wir dran sein. Es ist höchste Zeit!“, betont Wolfgang Kleber, Betriebsratsvorsitzender des Werks, in dem ArcelorMittal mehr als 900 Menschen beschäftigt.
„Die klimaneutrale Transformation ist für einen zukunftsfähigen und wettbewerbsfähigen Industriestandort Nordrhein-Westfalen von zentraler Bedeutung. Die Stahlindustrie ist dabei eine Schlüsselbranche und ArcelorMittal ein wichtiger Teil davon. Die engagierten Mitarbeitenden hier in Duisburg verlangen dringend nach einer klaren Zukunftsperspektive – und die haben sie auch verdient. Wir appellieren an das Bundeswirtschaftsministerium und die Europäische Union, das angekündigte Nachfolgeprogramm so schnell wie möglich umzusetzen und machen uns dafür stark, dass die Transformationsvorhaben von ArcelorMittal am Duisburger Standort auf Bundesebene berücksichtigt werden. Um sichere Rahmenbedingungen für notwendige Investitionen in den klimaneutralen Wandel zu schaffen, setzt sich die Landesregierung außerdem entschlossen für einen zeitlich befristeten Brückenstrompreis und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren ein.“, so Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur.