Stahlproduzent Salzgitter hat bei dem Anlagenbauer Andritz aus Österreich eine 100-MW-Anlage zur Produktion grünen Wasserstoffs bestellt. Nach eigenen Angaben handelt es sich um die größte in Europa. Der Kauf markiert den entscheidenden Bestandteil von Stufe 1 des Salzgitter-Projektes SALCOS®, das auf den massiven Einsatz von Wasserstoff zu Stahlproduktion zielt.
Wie der Stahlhersteller heute meldet, wird Andritz auf dem Gelände der Salzgitter Flachstahl GmbH in Salzgitter eine 100-MW-Elektrolyseanlage errichten. Die auf EPC-Basis gelieferte Anlage werde dabei Technologie des norwegischen Unternehmens Hydrogen-Pro zur Druck-Alkali-Elektrolyse enthalten.
Ab 2026 soll der Elektrolyseur rund 9.000 t grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugen, der für die Produktion von grünem Stahl genutzt wird. Der Betrieb der Anlage werde den Beginn der industriellen Nutzung von Wasserstoff im Rahmen von SALCOS® markieren.
In drei Stufen zu grünem Stahl
Sein Wasserstoffprogramm will Salzgitter in drei Stufen realisieren. Der Start der ersten ist für 2026 geplant. Sie besteht aus einer Direktreduktionsanlage, einem Elektrolichtbogenofen (beide bereits beauftragt) und der 100-MW Elektrolyseanlage von Andritz.
Bis Ende 2033 soll die Umstellung auf nahezu CO₂-freie Stahlproduktion am Standort Salzgitter abgeschlossen sein. Die Finanzierung der ersten Programmstufe ist durch Fördermittel der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Niedersachsen sowie durch Eigenmittel der Salzgitter AG sichergestellt. Den entsprechenden Förderbescheid hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im April an Salzgitter-CEO Gunnar Groebler übergeben.
(Quelle: Salzgitter AG/2023)