Air Liquide hat in Oberhausen einen Elektrolyseur mit 20 MW Kapazität eingeweiht. Der „Trailblazer" ist mit der Wasserstoffpipeline von Air Liquide verbunden. Er soll grünen Wasserstoff an Industrie- und Verkehrsbetriebe im Rheinland und im Ruhrgebiet zu liefern. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um die größte Elektrolyseanlage, die bislang in Deutschland an ein bestehendes Netz angeschlossen ist.
Der PEM-Elektrolyseur besitzt eine Produktionskapazität von bis zu 2.900 Tonnen Wasserstoff pro Jahr, teilte Air Liquide am Montag (26. August) mit. Potenzielle Abnehmer gebe es in der Chemieindustrie, regionalen Raffinerien sowie in der Mobilität. Die Elektrolyse-Stacks wurden in Zusammenarbeit mit Siemens Energy produziert.
Der Standort im Chemiepark von OQ Chemicals in Oberhausen erleichtere die Belieferung von Großkunden, insbesondere aufgrund der Anbindung an die die mehr als 220 km lange H2-Pipeline von Air Liquide. Gilles Le Van, Aufsichtsratsvorsitzender von Air Liquide Deutschland, betonte, die Einweihung markiere einen „Meilenstein der industriellen Transformation im Herzen des Ruhrgebiets“:
„Wichtiges Zeichen für den Industriestandort“
Ministerpräsident Hendrik Wüst schloss sich dem an. Wasserstoff sei ein „Schlüssel für eine klimaneutrale Zukunft insbesondere der energieintensiven Industrien wie Stahl und Chemie in Nordrhein-Westfalen”. Zudem unterstrich er den Anspruch seiner schwarz-grünen Landesregierung, NRW zur „ersten klimaneutrale Industrieregion in Europa” zu machen:
Das Projekt Trailblazer wurde seit Ende Juli 2021 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Im Juli 2023 hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Baustelle mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur besucht. Damals war Air Liquide noch von einer Eröffnung Ende 2023 ausgegangen.
„Die Inbetriebnahme des Trailblazer-Elektrolyseurs ist ein wichtiges Zeichen für unseren Industriestandort und ein Meilenstein für den Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen. Als Landesregierung unterstützen und begleiten wir mit gezielten Maßnahmen den Aufbau einer leistungsfähigen und innovativen Wasserstoffwirtschaft.“