Der österreichische Technologiekonzern AVL hat eine Partnerschaft mit dem estnischen Unternehmen Elcogen bekanntgegeben. Gemeinsam wollen sie SOEC-Stacks im Megawatt-Bereich entwickeln.
Die Zusammenarbeit verbinde die Expertise von AVL in der Entwicklung von SOFC/SOEC-Systemen und -Stacks mit den entsprechenden Zellen und Stacks von Elcogen. Das Projekt bündle dabei die IPCEI-Projekte der Unternehmen. Beide gehören zur Hy2Tech-Welle.
Die Unternehmen wollen sich auf die Skalierbarkeit der Technologie konzentrieren. Die eher kleinen SOEC-Zellen zu Modulen mit mehreren Megawatt Leistung zu verschalten, gilt als technologische Herausforderung. Gemeinsam möchten AVL und ELcogen die Stacks des estnischen Entwicklers in einem Stack-Modul kombinieren, um so die „industrielle Nutzung” der Technologie zu ermöglichen.
Modulare Lösungen für den industriellen Einsatz
Der CTO des erst 2021 gegründeten Unternehmens Elcogen, Martin Skov Skjøth-Rasmussen, kommentierte: „Durch diese gemeinsame Initiative und die Zusammenführung der sich ergänzenden Fachkompetenzen von Elcogen und AVL unter dem Dach von IPCEI Hy2Tech werden wir modulare Lösungen für den industriellen Einsatz der Festoxid-Technologie vorantreiben und den Schritt hin zu den gewünschten industriell relevanten Anlagen ermöglichen.“
Die SOEC-Technologie biete schon „von Haus aus” aus höhere Wirkungsgrade als die alkalische, PEM- oder AEM-Elektrolyse. Wenn SOEC mit externen Wärmequellen aus industriellen Prozessen gekoppelt wird, ließen sich darüber hinaus Wirkungsgrade von 90 % und mehr erreichen. Auch Branchenriese Thyssenkrupp Nucera ist vor Kurzem in die SOEC-Forschung eingestiegen.
Damit hat die Technologie ein großes Potenzial für Industrien, bei denen eine hohe Abwärme anfällt. So eignet sie sich insbesondere zur Wasserstoffproduktion in Stahlwerken oder Raffinerien. Auch für die Erzeugung von e-Kraftstoffen (SAF, e-Ammonia, e-Methanol usw.) kommt sie aufgrund der Abwärme des Syntheseprozesses in Frage.