21/06/2010
Laut Statistiken haben Blitzentladungen und -einschläge in den letzten Jahren zugenommen. Jährlich donnert es in Deutschland über zwei Millionen Mal. Dass in Großstädten öfters der Blitz einschlägt, wird der erhöhten Luftverschmutzung und Lufttemperatur zugeschrieben. Das Naturphänomen Blitz ist einerseits ein sehr imposantes Naturereignis, andererseits stellt es für Menschen und Anlagen eine Gefahr dar. Die bei Blitzentladungen entstehenden gewaltigen Energiemengen richten jährlich allein in Deutschland Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro an.
In dem Forschungsprojekt ging es darum, zu prüfen, wie standhaft die sogenannten Niederspannungsschaltgeräte sind – man findet sie zum Beispiel als Sicherungen in unseren Hausinstallationen –, wenn extreme Belastungen während eines Blitzeinschlags entstehen. Durchgeführt wurde es von der Forschungsstelle Elektrische Geräte und Anlagen an der Technischen Universität Ilmenau. Die inzwischen vorliegenden Ergebnisse können Hersteller dazu nutzen, die Schutzschalter so weiter zu entwickeln, dass diese nicht nur die Zerstörung von elektrischen Anlagen und Geräten verhindern, sondern auch die Stromversorgung während und nach dem Störfall erhalten können – mit dem Ziel, zukünftig manche so genannte „Blackouts“ der Stromversorgung zu vermeiden.
Das Forschungsvorhaben fand im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) statt. Wie der Name schon verrät, schließen sich dabei mehrere Unternehmen aus verwandten Bereichen zusammen, um ein branchenspezifisches Problem zu lösen. Das Wesentliche an der IGF ist, dass ihre Projekte immer den praktischen Nutzen für die Unternehmen im Fokus haben. Die Forschungsarbeiten werden durch Wünsche und Anforderungen von Herstellern, Zulieferern und Anwendern gelenkt. Bei den erzielten Ergebnissen greift der Begriff „Gemeinschaftsforschung“ noch weiter, denn diese stehen allen interessierten Unternehmen zur Verfügung, also auch den nicht unmittelbar am Projekt beteiligten.