17.12.2010
Die griechischen Buchstaben stehen für „Art and Science of Materials“. Im Zuge der weltweiten Öffnung dieser Gesellschaft ist Professor Mücklich der erste deutsche Wissenschaftler, dem diese Ehre zuteil wurde. Die Vereinigung wurde 1932 an der University of Michigan gegründet und ist heute an allen großen Universitäten in den USA vertreten. Ziel der Vereinigung ist es, herausragende Forschung und das internationale Netzwerk auf dem Gebiet der Materialwissenschaft zu fördern.
Frank Mücklich ist seit 1995 Professor für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes. Seit einem Jahr leitet er außerdem das von ihm gegründete Material Engineering Center Saarland (MECS), ein Forschungszentrum des Steinbeis-Verbundes. In den USA wurde der Saarbrücker Wissenschaftler jetzt nicht nur für seine exzellente Forschung ausgezeichnet, sondern auch wegen seines Engagements für den akademischen Nachwuchs. Vor zwei Jahren gründete er die Europäische Schule für Materialforschung (Eusmat), in der mehrere internationale Studiengänge der Saarbrücker Materialwissenschaft und Werkstofftechnik koordiniert und vermarktet werden. Diese reichen vom Bachelor über den Master bis zur internationalen Promotion in der Materialwissenschaft. Professor Mücklich hat außerdem das Juniorstudium an der Universität des Saarlandes aufgebaut, das begabten Schülerinnen und Schüler schon vor dem Abitur Einblick in ein Universitätsstudium ermöglicht.
Bei seinen Forschungen beschäftigt sich Frank Mücklich zum einen mit der so genannten Nano-Tomographie, die einen äußerst präzisen Einblick in das Innere von Werkstoffen ermöglicht. So kann man damit zum Beispiel zeigen, wie elektrische Schaltkontakte geschädigt werden, wenn beim Ein- und Ausschalten ein winziger, extrem heißer Zündfunken überspringt. Mit diesen Erkenntnissen wollen die Saarbrücker Materialforscher nun neue Materialien entwickeln, denen die kurzzeitige extreme Hitze nichts ausmacht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Frank Mücklich ist die Laserinterferenz-Technologie. Damit lassen sich Oberflächen von Materialien präzise bearbeiten. Die Laserstrahlen erzeugen dreidimensionale mikroskopische Muster und verändern die innere Struktur der Materialien an der Oberfläche in einer nur hauchdünnen Schicht. Dadurch werden Materialoberflächen zum Beispiel reibungsarm und weniger anfällig für Verschleiß. Dies spielt für viele Bauteile von der Mikrosystemtechnik über die Automobilindustrie bis zum Maschinenbau eine wichtige Rolle.
Der Saarbrücker Materialforscher Frank Mücklich wurde schon mehrfach mit hohen Auszeichnungen geehrt, darunter den mit einer Million Euro dotierten Alfried Krupp-Preis und weiteren bedeutenden nationalen und internationalen Auszeichnungen.
Quelle: Universität des Saarlandes, muecke@matsci.uni-saarland.de