18.06.2010
Im Regionalforum Materialographie Saar haben sich jetzt Firmen, die Werkstoffe prüfen und ihre Qualität überwachen, mit der universitären Forschung vernetzt. Auf Initiative von Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes und Direktor des Steinbeis-Zentrums für Materialforschung (MECS), werden sich Metallographen, Werkstoffprüfer, Techniker und Ingenieure künftig regelmäßig über neue Verfahren austauschen.
Die Materialographie ist ein Fachgebiet der Materialwissenschaft, bei dem es darum geht, mit Mikroskopen und anderen Bildgebungsverfahren Werkstoffe zu charakterisieren. Bisher wurden ihre inneren Strukturen vor allem bildlich, also nur zweidimensional, erfasst. Neue Verfahren machen es möglich, dass man die genaue Zusammensetzung und Struktur des Materials auf dreidimensionale Weise abbildet, und zwar in Mikro- und Nanodimensionen oder sogar bis hin zum einzelnen Atom. Etwa 300 Labore im Saarland und Rheinland-Pfalz beschäftigen sich mit solchen Werkstoffprüfungen, vor allem im Maschinenbau, der metallverarbeitenden Industrie und der Automobilindustrie. Rund 20 der großen Firmen nehmen heute an der Gründungstagung des Regionalforums Materialographie Saar an der Universität des Saarlandes teil.
Das Forum wird die Firmen in der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) vertreten. Es will eine Plattform bieten für den kostenlosen Erfahrungsaustausch und die Weiterbildung. Neben Fachvorträgen soll es Vorführungen neuer Geräte und Präparationstechniken sowie Firmen- und Laborbesichtigungen geben. Firmen, die an diesem Austausch interessiert sind, können sich an Professor Mücklich wenden, der seit kurzem auch Leiter des Arbeitskreises Werkstofftechnik des Vereins Deutscher Ingenieure Bezirksverein Saar (VDI Saar) ist.