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01.11.2010

NORDMETALL-Konjunkturumfrage: Die Aufholjagd geht weiter

Der Nordmetall-Index zeige 35 Prozent der befragten Unternehmen mit guter Geschäftslage - mehr als doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Weitere 30 Prozent bezeichneten die laufenden Geschäfte als saisonüblich.

Immerhin 31 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen quer durch die Branchen beurteilten die Lage nach wie vor als "unbefriedigend". Hoffnungsvoll stimme, dass diese Gruppe im Vergleich zum Frühjahr kleiner geworden sei. Auch der Anteil der Firmen, die ihre derzeitige Situation als "schlecht" bezeichnen, liege nur noch bei 5 Prozent (vor einem Jahr waren dies noch 26 %).

Nordmetall-Präsident Ingo Kramer stellte fest: "Die Hälfte der Krisenverluste haben wir mittlerweile wettgemacht. Wir kommen aus dem Keller und sehen wieder Tageslicht. Nicht weniger, aber auch nicht mehr." Von tatsächlichem Wachstum könne man erst wieder sprechen, wenn das Vorkrisenniveau überstiegen würde. Entsprechend vorsichtig seien die Unternehmen mit Neueinstellungen. 12 Prozent planen eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl, 73 Prozent wollen die Belegschaft stabil halten, 15 Prozent denken an einen Stellenabbau.

"Trotzdem", so Kramer, "zeigt unsere Umfrage, wie fit viele Unternehmen im Norden aus der Krise hervorgegangen sind." Davon hätten vor allem die Beschäftigten profitiert - zum einen durch die Sicherung von Jobs: Die Produktionsrückgänge seien durch den Einsatz von Kurzarbeit und den Abbau von Zeitarbeit abgepuffert worden. "Zusätzlich haben wir 2009, in der größten Krise der Nachkriegszeit, eine Lohnerhöhung von 4,2 Prozent bezahlt. In diesem Jahr gibt es dann eine Einmalzahlung von 320 Euro, die die Inflation ausgleicht, und für kommenden April steht schon jetzt eine Lohnsteigerung von weiteren 2,7 Prozent fest", betonte der Verbandspräsident. Arbeitsplatzsicherheit und Lohnplus, das sei wohl ein für Arbeitnehmer akzeptables Paket in Krisenzeiten.

Nordmetall fragt seine Mitgliedsunternehmen halbjährlich nach der gegenwärtigen Situation und den Zukunftserwartungen. Von den 255 Unternehmen beteiligten sich in diesem Herbst 107 an der Umfrage. Sie repräsentieren gut 62.000 Mitarbeiter und damit 59 Prozent aller Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen. Nordmetall ist zuständig für Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, das Land Bremen und das nordwestliche Niedersachsen.

Aktuelle Lage:

Die Auftragsbücher sind bei den meisten gut gefüllt: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) geben ihren Auftragsbestand als ausreichend oder sogar relativ hoch an. Bei 49 Prozent der Unternehmen reichen die Aufträge für ein halbes Jahr Arbeit oder länger. Diese Erholung führt zu einer weiter verbesserten Kapazitätsauslastung der Betriebe. Sie liegt durchschnittlich bei 85 Prozent und damit nur noch 3 Punkte unter der Normalauslastung.

Aussichten:

29 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in den nächsten Monaten mit einer weiteren Verbesserung der Geschäfte. 60 Prozent erwarten keine Veränderung zu heute. Analog dazu erwarten 33 Prozent weiter steigende und 53 Prozent gleichbleibende Auftragseingänge. 11 Prozent befürchten allerdings Rückschläge im Aufschwung.

Branchen:

Besser als der Durchschnitt beurteilte der Maschinenbau die gegenwärtige Lage (38 Prozent antworteten mit "gut", kein Unternehmen mit "schlecht", 48 Prozent rechnen mit weiterer Verbesserung). Negativere Bewertungen kamen auch diesmal aus dem Schiffbau (20 Prozent sagten "schlecht"). Beim Thema "Personalaufbau" stechen Unternehmen der Elektroindustrie heraus (27 Prozent planen Neueinstellungen).

Quelle: Nordmetall, haas@nordmetall.de