27.10.2010
Das sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel auf dem 3. BDI Rohstoffkongress am Dienstag in Berlin. "Wenn wir nichts gegen den politisch verursachten Mangel bei wichtigen Rohstoffen tun, werden unsere Wertschöpfungsketten brechen. Das ist eine Gefahr für unser Industrieland."
Die Zahl der weltweiten Exportbeschränkungen auf Rohstoffe stieg laut BDI von 450 im Jahr 2008 auf etwa 1.000 im Jahr 2010: Damit haben sich die Exportbeschränkungen in nur zwei Jahren mehr als verdoppelt. Am Beispiel der Seltenen Erden kritisierte Keitel, dass China den Export aus ganz eigennützigen industriepolitischen Gründen massiv beschränkt habe.
"Die Verfahren der Welthandelsorganisation WTO sind zu langwierig", betonte Ulrich Grillo, Vorsitzender des BDI-Ausschusses Rohstoffpolitik und Vorsitzender des Vorstands der Grillo-Werke AG. "Es ist wichtig, dass die Bundesregierung Handelsbeschränkungen bei Rohstoffen mehr Gewicht in den bilateralen Gesprächen mit den betreffenden Ländern gibt. Wir unterstützen auch das Vorhaben der Bundesregierung, den gleichberechtigten und fairen Zugang zu Rohstoffen zum Thema der G20 zu machen." Auf diesem Weg könne der Gefahr einer Eskalation politischer Eingriffe in den Handel mit Rohstoffen begegnet werden.
"Die Rohstoffstrategie der Bundesregierung ist eine wichtige Grundlage, um den politischen Beschränkungen der Rohstoffsicherheit wirksam zu begegnen", sagte Grillo. Mit der Entwicklung der Strategie sei eine wichtige Forderung des BDI erfüllt worden. "Die Bundesregierung muss die Strategie nun rasch und ganzheitlich, also über die Ressortgrenzen der Ministerien hinaus, umsetzen und sie wirksam mit der EU-Rohstoffinitiative und der Politik der Bundesländer verzahnen", forderte Grillo.
Bereits zum dritten Mal veranstaltet der BDI seinen Rohstoffkongress. Im engen Dialog mit der Bundesregierung und unter Teilnahme u.a. von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel sowie dem Generaldirektor der Welthandelsorganisation, Pascal Lamy, erörtern Experten Strategieansätze für eine Weiterentwicklung der Rohstoffpolitik Deutschlands und der EU.
Quelle: BDI, presse@bdi.eu