22.07.2008
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Für Lieferungen im zweiten Quartal muss bei Kurzfristverträgen quer durch alle Erzeugnisgruppen ein drastischer Preisanstieg hingenommen werden. Für zahlreiche Stahlerzeugnisse steigen die Preise auf neue Rekordhöhen. Diese Entwicklung kam für fast alle Marktbeobachter überraschend und unerwartet, nachdem das zweite Halbjahr 2007 einen stabilen Verlauf genommen hatte und in einigen Fällen sogar ein gewisser Preisdruck entstanden war. Noch Anfang Januar hatte eine gewisse Skepsis hinsichtlich der im Jahr 2008 zu erwartenden Marktentwicklung überwogen. Die Stimmung begann sich zu ändern, nachdem Marktführer Arcelor Mittal Anfang Februar ankündigte, die Preise für Flachstahl ab dem zweiten Quartal um 12-15 % anheben zu wollen. Nachdem Ende Februar zwischen Minenunternehmern und Stahlerzeugern hohe Pilotabschlüsse über die Erzpreise getätigt wurden, kündigte Arcelor Mittal eine zweite Preiserhöhung um weitere 40,- Euro/t an. Der Basispreis für Warmbreitband werde in Europa auf 600,- Euro/t steigen, teilte das Unternehmen mit. Verschiedene europäische Hersteller schlossen sich diesen hohen Preisforderungen an. Auch bei Langprodukten wie Walzdraht, Stabstahl und Betonstahl wurden viele Verarbeiter im Laufe des ersten Quartals mit erheblichen Preisforderungen ihrer Lieferanten konfrontiert, die zum Teil über 100,- Euro/t hinaus gingen. Dabei nahm die Marktdynamik von Woche zu Woche zu. Obwohl zunächst nicht klar war, ob sich Preiserhöhungen in diesem Umfang am Markt würden durchsetzen können, gibt es daran zwischenzeitlich keine Zweifel mehr. Nach übereinstimmenden Marktberichten sind bei Quartalsabschlüssen die Preise für Warmbreitband für Lieferungen im zweiten Quartal um knapp 20% auf etwas unter 600,- Euro gestiegen, in einzelnen Fällen vor allem im Spotmarktgeschäft noch darüber hinaus. Für feuerverzinkte Bleche wird ein noch stärkerer Preisanstieg um ca. 25% im Vergleich zum ersten Quartal 2008 gemeldet. Bei wichtigen Langprodukten wie Walzdraht und Stabstahl werden ebenso erhebliche Preissteigerungen festgestellt, die je nach Güte und Erzeugnis zwischen 80,- und 150,- Euro/t liegen. Bei Betonstahl, wo die Preise am Spotmarkt in der zweiten Jahreshälfte 2007 recht deutlich gefallen waren, ist seit dem im Dezember 2007 erreichten Tiefstand sogar ein Preisanstieg um über 200,- Euro/t zu verzeichnen.