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06/04/2010

Schuler Pressen GmbH & Co. KG

Hochflexible Lösungen von Schuler für die Umformung von Draht

Eine der wichtigsten Kundengruppen der deutschen Schraubenindustrie ist die Automobilindustrie. Nach Angaben des deutschen Schraubenverbandes gehen über 60 Prozent der Produktion in die Fahrzeugindustrie. Dabei gelten für Schrauben und andere Verbindungselemente die im Automobilbau gängigen Standards: Bei ihrer Herstellung ist eine hohe Produktivität bei gleichbleibender Maßgenauigkeit genauso wichtig wie Flexibilität. „Just in time“-Lieferbedingungen, kleine Losgrößen und komplexer werdende Teilegeometrien erhöhen die Anforderungen an die Schraubenindustrie, die überwiegend aus mittelständischen Betrieben besteht. Die Herstellung von Schrauben und ähnlichen Verbindungselementen erfolgt heute zumeist durch Massivumformung von Draht. Als Spezialist für dieses Verfahren hatte Schuler bereits vor rund zehn Jahren die Maschinenbaureihe FormMaster vorgestellt. Zwischenzeitlich kümmerte sich die Wafios AG, der weltweit führende Hersteller von Maschinen zur Draht- und Rohrbearbeitung, um Produktion und Vertrieb der Anlagen. Mit der Rücknahme der Rechte am FormMaster erweitert Schuler jetzt sein Produktspektrum im Bereich der Horizontalumformung. Der Kunde profitiert schon bei der Planung seiner Anlagen vom Know-how der Entwickler.

„Wir kennen und beherrschen die komplexe Technologie der Horizontalumformung ganz genau“, erklärt Joachim Roske, Leiter des Produktbereichs Massivumformung bei Schuler in Göppingen. Die Anlagen überzeugen durch eine Reihe von Details, die für eine hohe Produktionsleistung sorgen. Mit sechs bis sieben sich horizontal bewegenden Umformstufen, einem Draht-Einzugssystem und einem Transfersystem, das nach einem Schnittprozess einzelne Bauteile mithilfe von Zangen abwärts bewegt, werden Schrauben, andere komplexe technische Massenteile oder Scharniere und Beschläge hergestellt. Dabei ist die Produktion von Bauteilen mit hoher Qualität bei sehr großen Hubzahlen stets sichergestellt. Bis zu 180 Bauteile pro Minute können mit dem FormMaster hergestellt werden. Aber auch die Fertigung von kleinen Losgrößen – zum Beispiel bei Teilen mit komplexen Formen für die Automobilindustrie – ist möglich. „Um eine besonders flexible und gleichzeitig wirtschaftliche Produktion beim Anwender sicherzustellen, hat Schuler bei der Konstruktion der Anlagen deshalb auf besonders kurze Rüstzeiten Wert gelegt“, erklärt Joachim Roske.

Leicht erreichbarer Werkzeugraum
Erreicht wird dies mit verschiedenen Konstruktionsdetails – zunächst im Bereich der eigentlichen Umformung: Beim Durchlaufen von sechs bis sieben Umformstufen entstehen mit Presskräften von 100 bis 630 Tonnen aus dem Draht die gewünschten Bauteile. Alle Umformstufen sind übereinander angeordnet. „Der Werkzeugraum ist dadurch für den Bediener besonders leicht zugänglich“, erklärt Joachim Roske. Matrizenblock, Scherblock und Stempelblöcke, die auf einer gemeinsamen Stempelplatte montiert sind, können mit einer Hilfsvorrichtung schnell ausgetauscht werden; die zu wechselnden Werkzeuge lassen sich bereits außerhalb der Presse voreinstellen.

Umrüstung mit einfacher Programmierung
Des weiteren sorgt das einzigartige NC-Transfersystem der Anlage für eine hohe Produktivität und stellt mit seiner Bauweise gleichzeitig sicher, dass die Anlage nach einer Umrüstung auf veränderte Losgrößen schnell wieder verfügbar ist. Die Bauteile werden durch einzeln angesteuerte elektrische Servoantriebe und Zangen von einer Umformstufe zur nächsten bewegt. Wenn die Produktion umgerüstet wird, so ist dies beim FormMaster über eine Menüsteuerung sehr schnell möglich. „Es müssen zum Beispiel für den Transfer keine Kurvenwellen eingestellt oder ausgetauscht werden. Der Servoantrieb wird einfach umprogrammiert“, so Joachim Roske. Auch die für den Transport der Teile zuständigen Zangen lassen sich einfach wechseln. Sie befinden sich an einer herausnehmbaren Kassetteneinheit, die sich ebenfalls bereits außerhalb der Presse voreinstellen lässt.

Breites Anlagenspektrum verfügbar
In den vergangen neun Jahren wurde das von Schuler entwickelte FormMaster-System von der Wafios AG, dem weltweit führenden Hersteller von Maschinen zur Draht- und Rohrbearbeitung, vertrieben. „Mit der Rücknahme der Rechte am FormMaster wollen wir jetzt unser Produktspektrum im Bereich der Horizontalumformung wieder erweitern“, so Joachim Roske. Die Marktchancen für diese ausgereifte Technologie schätzt der Schuler-Experte positiv ein: „Diese Anlagen waren zum Zeitpunkt ihrer Neuvorstellung der Zeit weit voraus. Mit den stetig steigenden Ansprüchen – zum Beispiel an die Produktivität und Qualität der Bauteile im Automobilbereich – dürfte die Technologie für viele Unternehmen noch interessanter werden“, so Joachim Roske. Zudem könne man die Anlagen sehr genau an die jeweilige Anforderung hin anpassen: Je nach FormMaster-Modell variiert die Anzahl der Pressstufen, der maximale Drahtdurchmesser, die Presskraft, der Stößelhub, Stempel- und Matrizendurchmesser oder die Produktionsleistung pro Minute. „Wir beraten den Kunden aber nicht nur auf diese Leistungsmerkmale hin. Anschließend steht ihm selbstverständlich der weltweite Schuler-Service vor Ort zur Verfügung. Das gilt übrigens auch für bereits im Einsatz befindliche Anlagen, die von Wafios aufgestellt wurden“, erklärt Joachim Roske.

Treffen Sie die Experten des Schuler Konzerns auf der Messe Wire in Düsseldorf in Halle 15, Stand 15G35.

Bildunterzeilen
Datei „FormMaster“: Mit der Rücknahme der Rechte am FormMaster erweitert Schuler jetzt sein Produktspektrum im Bereich der Horizontalumformung

Über den Schuler Konzern
Als Technologie- und Weltmarktführer in der Umformtechnik liefert Schuler Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Verfahrens-Know-how und Dienstleistungen für die gesamte metallverarbeitende Industrie. Zu den Kunden gehören Automobilhersteller und -zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Hausgeräte- und Elektroindustrie. Außerdem ist Schuler führend auf dem Gebiet der Münztechnik und Hersteller kompletter Windkraftanlagen. Weltweit ist das Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern mit eigenen Standorten und Vertretungen in vierzig Ländern präsent.

Der Schuler Konzern geht auf eine 1839 von Louis Schuler gegründete Schlosserei zurück. Seit 1852 werden Blechbearbeitungsmaschinen hergestellt. Später wurde Schuler weltweit zum Flaggschiff der Pressenbauindustrie. Neben zahlreichen Auslandstochtergesellschaften gehört u. a. seit April 2007 Müller Weingarten zum Schuler Konzern.