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29.01.2009

Wie Werkstoffe in Form kommen - 50 Jahre Institut für Umformtechnik

Am 4. Februar wird das Jubiläum im Rahmen eines Festkolloquiums gefeiert. Nach Grußworten durch Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel sowie den Dekan der Fakultät Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik, Prof. Dieter Spath, wird der langjährige Institutsleiter Prof. Klaus Siegert die Geschichte und Entwicklung des Instituts Revue passieren lassen.

Der Blick nach vorne steht im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Mathias Liewald, der das IFU seit dem Jahr 2005 leitet. Es folgen Fachvorträge zu den Themen Prozesssimulation (Prof. Karl Roll, Daimler AG), Massivumformung (Dr. Manfred Hirschvogel, Hirschvogel Umformtechnik GmbH), Massivumformung (Dr. Ekkehard Körner, Neumayer Tekfor Holding) sowie Fließpresstechnik (Dr. Thomas Herlan, Herlanco GmbH).

Als das IFU am 1. November 1958 mit vier Mitarbeitern und in zunächst räumlich stark beengten Verhältnissen in der Keplerstraße seine Arbeit aufnahm, konnte es doch auf Vorarbeiten aufbauen: Bereits 1953 hatte Prof. Erich Siebel als Ordinarius für Werkstoffprüfung und Festigkeitslehre das "Versuchsfeld für bildsame Formgebung" ins Leben gerufen, das sich insbesondere der Blechumformung widmete. Unter dem ersten Direktor Prof. May wendete sich das IFU verstärkt der Kaltumformung massiver Bauteile zu, die bis heute einen Schwerpunkt der Institutsarbeit darstellt. Seither wurde das Institut, das im Jahr 1964 in einen Neubau in der Holzgartenstraße zog, kontinuierlich erweitert. Heute erforschen die knapp 40 Mitarbeiter in drei Abteilungen Verfahren zur Umformung von Blechen und Massivteilen sowie zur teilflüssigen Formgebung, zum Beispiel bei der Herstellung von Karosserieteilen und Fahrwerkskomponenten. Moderne Versuchsanlagen lassen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Maßstab 1:1 zu. Zu dem pünktlich zum Jubiläum sanierten Versuchsfeld gehören unter anderem verschiedene hydraulische und mechanische Pressen, Einrichtungen zur Qualitäts- und Werkstoffprüfung sowie IT-Einrichtungen wie eine Anlage zur 3D-Visualisierung (Virtual Reality). Dabei leistet das IFU nicht nur innovative Grundlagenforschung, sondern ist auch ein gefragter Partner für die Wirtschaft. Die spiegelt sich in einem jährlichen Drittmittelaufkommen von rund 1,2 Millionen Euro. Angeboten werden Dienste im Bereich der Werkstoffprüfung, der Durchführung von Reibungs- und Verschleißuntersuchungen, der Prozesssimulationen, der gezielten Werkzeug- und Verfahrensentwicklung sowie Machbarkeitsstudien bis hin zur Anfertigung von realen Prototypen.

In der Lehre werden Studierende der Studiengänge Maschinenbau, Fahrzeug- und Motorentechnik, Technologiemanagement, technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre sowie Werkstoffwissenschaften ausgebildet. Studierende der fortgeschrittenen Semester können Themen wie "Karosseriebau", "Werkzeuge der Blechumformung" oder "Prozesssimulation in der Umformtechnik" vertiefen. Zudem ist das IFU an der Graduiertenschule advanced Manufacturing Enginering, (GSaME), einem der Exzellenzprojekte an der Universität Stuttgart, beteiligt.

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