08.11.2008
Was Menschen nicht sehen können, können Schweine riechen – daher werden sie eingesetzt, um den begehrten Trüffelpilz unter der Erde aufzuspüren. Genauso spürt das Software-Technologieprojekt TRUFFLE unter der Erde befindliche Leitungen auf, die bei Bauvorhaben berücksichtigt werden müssen.
Bisher bedeutete die Identifizierung von Erdleitungen im Planungs- und Baubereich das zeitlich aufwändige Anschreiben einzelner Versorger, die Einholung von Leitungsplänen und Genehmigungen bei verschiedenen Ämtern und somit eine lange Bearbeitungszeit im Vorfeld. Der Zweckverband Grevesmühlen als Anwendungspartner, das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung e.V. (ZGDV), die Thales AG aus Rostock sowie die Universität Kassel als Dienstleister entwickeln nun neuartige Technologien, damit Leitungsdaten von Versorgern mittels mobiler Assistenzsysteme elektronisch am Bauort abgerufen werden können. Vom Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern wird das bis September 2010 laufende Projekt gefördert.
Erstes praktisches Testfeld ist das Gebiet des Zweckverbands Grevesmühlen, von dem die Daten von Kommunen, Versorgern und Bauunternehmen digital vernetzt und nach Bedarf zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe von TRUFFLE könnten in Zukunft nicht nur Bauvorhaben einfacher auf den Weg gebracht werden; auch bei Havarie-Einsätzen oder Katastrophenfällen werden „kritische“ Leitungsnetze so schneller aufgefunden.
Weitere Informationen: