17.09.2008
Einem direkten Engagement deutscher Unternehmen in der internationalen Rohstoffgewinnung sind nach Ansicht der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) enge Grenzen gesetzt, da im Rahmen der globalen Arbeitsteilung hier bereits erfolgreiche Minen- und Bergbaukonzerne die wichtigen Positionen besetzt haben. Deutschland müsse sich daher auf seine überlegene Kompetenz in der Verarbeitung und Veredelung von Rohstoffen und Vorprodukten zu innovativen und weltmarktfähigen Gütern konzentrieren.
Für die europäische Rohstoffpolitik sei das Augenmerk auf handels- und geopolitische Aspekte der Rohstoffversorgung zu richten, wie die Abschaffung der Handels- und Exportzölle in einem dringend geforderten Freihandelsabkommen mit der Ukraine. Besonders die Nicht-Eisen-Metallindustrie hofft daher auf eine anspruchsvolle Initiative der EU-Kommission ähnlich der im Rahmen von Deutschlands EU-Ratspräsidentschaft angestoßenen.
Da rund die Hälfte des Bedarfs an NE-Metallen heute in Deutschland aus der Wiederverwertung gedeckt wird, ist Recycling zu einem wichtigen Rohstoff geworden. Auch wenn es noch etliche Bereiche gebe, die kaum als Rohstoffquelle genutzt werden, wie die Luftfahrtindustrie sowie große Teile der Elektronik- und Kommunikationstechnik, sei doch auf diesem Gebiet ein zusätzliches Engagement des Staates nicht erforderlich - Preisentwicklung und des Substitutionsdruck würden das ihre für den effizienten Materialeinsatz tun.
Tendenziell sieht die WVM im von der Bundesregierung vorgelegten Bericht zur aktuellen Situation der Rohstoffversorgung positive Ansätze zur nachhaltigen Verbesserung der Versorgung und des Handels mit Rohstoffen.
Quelle: www.presseportal.de