Drahthersteller Berkenhoff, einer der führenden Anbieter von Drähten für die funkenerosive Bearbeitung von Werkstücken, hat eine neue Erodierdraht-Generation mit dem Markennamen TRIMPAC auf den Markt gebracht. Sie besteht aus den Drahtvarianten gapstar ONE.9 und gapstar ONE.5, die sich nur in der Festigkeit – und damit auch im Dehnungsverhalten – voneinander unterscheiden. Die Drähte erzielen deutlich höhere Schneidleistungen als alle anderen von Berkenhoff unter der Dachmarke bedra gefertigten Standarddrähte für die Funkenerosion – bei gleichzeitig hoher Schnittpräzision.
Spezielle Beschichtung
Bei der Entwicklung der Erodierdraht-Generation TRIMPAC wurden die Stärken der bedra-Drahtgenerationen cobracut®, broncocut® und topas® berücksichtigt, die bislang als Standarddrähte für die Drahterosion eingesetzt werden. Die Drähte Typ gapstar ONE bestehen aus einem Messingkern (CuZn37) und einem Mantel mit höherem Zinkanteil und strukturierter Oberfläche. Der Mantel wird mit einer von Berkenhoff neu entwickelten Beschichtungstechnik, dem zum Patent angemeldeten TRIMPAC-Verfahren, erzeugt. Dies hat großen Einfluss auf die Erodiereigenschaften.
Drei Effekte in einem
Die Bezeichnung TRIMPAC steht für „Triple Impact Sheath“, was darauf hinweisen soll, dass die TRIMPAC-Beschichtung drei Effekte miteinander kombiniert:
1. Der Draht hat eine dünne Oxidschicht, die wie ein Halbleiter wirkt und Fehlentladungen verhindert, was die Schnittqualität fördert.
2. Der erhöhte Zinkanteil im Mantel wirkt abtragsfördernd und steigert zugleich die Verschleißbeständigkeit.
3. Die Oberfläche hat eine spezielle Struktur, die sich positiv auf die Schneidleistung und die Schneidqualität auswirkt.
Die drei Effekte haben zur Folge, dass Drähte vom Typ gapstar ONE deutlich höhere Schneidleistungen erreichen als die Drähte der Vorgängertypen.
Hohe Produktivität
Wie sich anhand von Versuchen belegen lässt, erbringt der Einsatz von gapstar ONE anstelle von blankem Messingdraht bei der gleichen Anwendung unter Berücksichtigung von Faktoren wie Drahtkosten, Maschinenkosten, Drahtverbrauch und Schneidleistung eine Kostenersparnis von mehr als 37 Prozent. Mit gapstar ONE lässt sich gegenüber herkömmlichem Erodierdraht eine wesentlich höhere Produktivität erreichen, Erodiermaschinen können besser ausgelastet werden.
Technische Daten
Der Drahttyp gapstar ONE.9 ist ein gerichteter Hochleistungsdraht für alle Erodiermaschinen und ist für Standardanwendungen gedacht. Er hat eine Zugfestigkeit von 900 MPa und eine Dehnung von 1 %. Wegen seiner hohen Steifigkeit eignet sich der Draht sehr gut für Erodiermaschinen, die einen gerichteten Erodierdraht zum Einfädeln benötigen. Im Falle eines Drahtbruches ist eine automatische Einfädelung garantiert, sodass die Maschinen auch nachts ohne Bediener arbeiten können.
Der Drahttyp gapstar ONE.5 mit einer Zugfestigkeit von 500 MPa und einer Dehnbarkeit von 10 % ist für die Bearbeitung von konischen Konturen gedacht. Mit beiden Drähten lassen sich alle gängigen Schnitthöhen präzise bearbeiten.
Drähte vom Typ gapstar ONE werden auf Spulen geliefert, und zwar gapstar ONE.9 mit einem Drahtdurchmesser von 0,20, 0,25 oder 0,30 mm und gapstar ONE.5 mit einem Drahtdurchmesser von 0,25 mm.
Vielseitige Anwendung, einfach Handhabung
Die Erodierdrähte Typ gapstar ONE sind für den Werkzeug- und Formenbau sowie die Teileproduktion vorgesehen, zum Beispiel für die Bearbeitung von Stanzwerkzeugen, Druckguss- und Spritzgussformen sowie Extrusionswerkzeugen. Anwender, die bislang mit blanken Messingdrähten oder solchen mit Gammaphasenbeschichtung arbeiten, können Drähte aus gapstar ONE sofort und ohne technologische Hilfestellung einsetzen. Die erreichbare Schneid- und Oberflächenqualität entspricht dem, was sich mit Gammaphasendrähten erreichen lässt, und das bei ein bis vier, maximal fünf Schnitten.