Von Beginn an hielt der Putzmeister Gründer Karl Schlecht an einem Prinzip fest dessen Bedeutung bis heute oft unterschätzt wird. Denn der Kontakt zum Kunden endete für ihn nicht mit der Auslieferung der Maschine, sondern wurde auch noch in der Zeit danach aufrechterhalten.
Die Kundennähe setzte ein enges und gut strukturiertes Vertriebs- und Servicenetz voraus. Mit dem Aufbau eigener Niederlassungen in Deutschland begann Putzmeister bereits in den 60er Jahren mit Standorten in München, Essen, Hamburg, Frankfurt und später dann in Berlin und Gera. Ab den 70er Jahren kamen Tochtergesellschaften und Verkaufsbüros im Ausland hinzu, wodurch Putzmeister international agieren konnte. Dazu gehören Frankreich, Spanien, Großbritannien, USA, Brasilien, Südafrika, Singapur, China, Korea, Japan, Russland, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Irak und die Türkei. Darüber hinaus wird der Putzmeister Vertrieb im In- und Ausland von gut ausgebildeten Händlern und Servicestützpunkten weltweit unterstützt.
Putzmeister Mörtelmaschinen rationalisieren die Branche
Mit der Entwicklung einer praxistauglichen Mörtelpumpe (1958), der ersten kontinuierlich arbeitenden Mischpumpe für Gipsputze (1965) sowie eines druckluftunterstützten Estrichförderers (1965) revolutionierte Karl Schlecht das Innen- und Ausbaugewerbe. Denn durch diese technischen Meilensteine wurde die schwere körperliche Arbeit auf Baustellen nicht nur spürbar erleichtert, sondern gleichzeitig auch rationalisiert. Nach dem Zugewinn der Marke „Brinkmann“ im Jahr 2008 und der Verlegung an den Standort Aichtal im Jahr 2012 ist das Unternehmen nun so stark wie noch nie im Markt. Auch mit nicht alltäglichen Aktionen lässt Putzmeister Mörtelmaschinen von sich reden. Während der laufenden Fußball-EM in Frankreich 2016 wurde in der Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofs ein Beach-Soccer-Court installiert den interessierten Teams dieser Fußball-Variante zur Verfügung gestellt.
Betontechnologie für profitable Einsätze weltweit
Mit der Entwicklung von Betonpumpen erweiterte Putzmeister Ende der 60er Jahre sein Produktprogramm. Im Gegensatz zur Marktneueinführung der Mörtelpumpen galt Putzmeister nicht als „Erfinder“, sondern befand sich von Beginn an im Wettbewerb zu etablierten Herstellern. Höhere Drücke, größere Pumpenmengen und eine gleichmäßige Betonförderung war aus Sicht von Karl Schlecht nur möglich, wenn bisherige Konstruktionsprinzipen grundsätzlich in Frage gestellt und neue Wege beschritten wurden. Mit dem Konzept der wasserhydraulisch angetriebenen 2-Zylinder-Kolbenpumpe in Kombination mit dem Flappersystem (1969) mischte Putzmeister als Neuling den Markt gehörig auf. Mit dem Weltrekord von 310 m in der Betonhochförderung am Frankfurter Fernmeldeturm (1977) fand Putzmeister schließlich Akzeptanz auch bei der internationalen Großbauindustrie. Vorausgegangen war 1971 die Erfindung einer druckfesten Rohrweiche in Verbindung mit ölhydraulisch angetriebenen Betonpumpen.