Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Zukunft ihrer Branche?
Alexander Lenz: Die Metallbranche ist weiterhin geprägt von hohen weltweiten Überkapazitäten und als eine Kosenquenz daraus hohem Preisdruck auf die Stahlerzeuger.
Erst nachdem nun viele Länder / Wirtschaftsräume Importzolle oder Mindesteinfuhrpreise für Stahlimporte aus China, Korea und Japan verhängt haben, bessert sich die wirtschaftliche Lage in der Branche und es werden verschobene Investitionen jetzt freigegeben und getätigt.
Die extrem boomenden Jahre, wie sie es bis 2008 waren, werden wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen. Die Metalsbranche wird sich mittel-/langfristig stabilisieren und unsere Kunden und somit auch wir als Lösungslieferant werden weitere erfolgreiche Jahre verbringen. Hierbei wird unter anderem das Thema „Digitalisierung / Industrie 4.0“ eine wichtige Rolle spielen.
Inwieweit ist Industrie 4.0 ein Begriff für Sie und welchen Stellenwert hat Industrie 4.0 in ihr Unternehmen? wie lassen sich diese Technologien in ihrem Unternehmen einführen?
Alexander Lenz: Die vierte industrielle Revolution ist das führende Thema bei ABB. Industrie 4.0 bedeutet für uns die Vernetzung und Digitalisierung unseres Portfolios, wir nennen dies ABB Ability™. Unser Ziel ist es unseren Kunden durch digital vernetzte Lösungen, Produkte und Service die Produktivität, Qualität, Ausbeute, Sicherheit und somit die Erträge der Anlagen zu erhöhen. ABB Ability™ ermöglicht es unsere Expertise auf diversen Ebenen mit unseren Kunden zu verbinden. Bei der Einführung profitieren wir maßgeblich von der horizontalen Vernetzung der Branchen und Produkte.
Was sind zukünftige Trends in ihrem Bereich?
Alexander Lenz: Die komplette Vernetzung und damit die Möglichkeit zur durchgängigen Datenanalyse und Benchmarks um bisher nicht gesehene Potentiale in der Metallbranche zu identifizieren. In der Instandhaltung ist ein klarer Trend von zeitbasierte- hinzu prädiktiver und bedarfsorientierter Instandhaltung zu sehen.
Die Globalisierung und Konsolidierung von Großunternehmen schreitet weiter voran, neben der vierten industriellen Revolution ist vor allem die Energiewende ein maßgebendes Thema.
Was hebt Ihre Produkte von anderen ab?
Alexander Lenz: Wir differenzieren unsere Lösungen und Systeme durch den Kundenfokus und den Service den wir bieten mit dem Ziel schneller, leistungsorientierter und nachhaltiger zu werden. Bereits heute stammen >55% des Umsatzes von ABB aus Software und digitalfähigen Geräten, die unseren Kunden helfen dies zu erreichen. Wir können mit unserem 800xA Leitsystem beispielsweise komplette Werke durch die Auswertung der Daten optimieren oder prädiktive Instandhaltung für Automation und Elektrifizierung durchführen.