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16.03.2012

Buhlmann Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG

Informationen zum Nachfolgewerkstoff des C22.8 in der neuen EN-Flanschennorm

Derzeit herrscht eine breite Verunsicherung über den zukünftigen Materialstandard bei Flanschen nach der neuen EN-Norm 1092-1. Neben dem P250GH wird auch der P245GH als Basiswerkstoff für C-Stahl-Flansche angeboten. Diese Unsicherheit ist dadurch entstanden, dass in der ersten Ausgabe der EN 1092-1 vom Juni 2002 nur der P245GH als Standard-Schmiedewerkstoff aufgeführt war.

Erst durch zahlreiche Einsprüche von Herstellern wurde der P250GH mit seinen besseren metallurgischen Eigenschaften im Wege des nationalen Anhangs in den jetzt gültigen Ausgaben von November 2007 und September 2008 ergänzt. Der P245GH wird vorwiegend von Herstellerwerken aus dem asiatischen Raum mit Schwerpunkt VR China angeboten, die sich auf das Produzieren kostengünstiger Standardprodukte konzentrieren. Er unterscheidet sich in wesentlichen Elementen vom P250GH, der in seinen chemischen und mechanischen Kennwerten mit dem bisher im Markt vorherrschenden Werkstoff C22.8 identisch ist. Der P245GH ist im Gegensatz zum C22.8 / P250GH nicht zwingend mit Aluminium beruhigt – es handelt sich in der Regel um einen halbberuhigten Werkstoff. Beim Kohlenstoff lässt er wesentlich niedrigere Werte, beim Mangan erheblich höhere Werte zu als der C22.8 / P250GH. Er entspricht damit in seinen chemischen und metallurgischen Eigenschaften eher amerikanischen Werkstoffen und dem früheren C22.3, der seit vielen Jahren in Deutschland nicht mehr Stand der Technik ist.

Der Markt tendiert bei druckgeführten Einsatzzwecken eindeutig zum vollberuhigten C-Stahl P250GH (1.0460), der der Nachfolger des C22.8 ist. Im Juni 2008 ist aus diesem Grund auch ein neues VdTÜV Werkstoffblatt für „Flansche nach DIN EN 1092-1 aus dem Stahl C22.8/P250GH“ erschienen, das den P250GH dem C22.8 gleichstellt. Für den Einsatz nach der Druckgeräterichtlinie in Verbindung mit nationalen Regelwerken wie dem VdTÜV Werkstoffblatt 350/3 ist damit der P250GH zu verwenden.

Bremen, Hilden im Januar 2009